Markus Kunze und Tarique Siddiqui (IAP) Recent advancements with UA-ICON
Markus Kunze und Tarique Siddiqui (IAP) werden am 25. Mai 2023 im Rahmen des IAP-Kolloquiums einen Vortrag zum Thema "Recent advancements with UA-ICON" halten.
Der Vortrag wird sich auf das ICON-Modell mit Erweiterung der oberen Atmosphäre (UA-ICON) konzentrieren, das mit dem ECHAM6-Physikpaket läuft, und wie es unter einem schwachen stratosphärischen Polarwirbel leidet, obwohl dieses Paket für Simulationen von ICON auf saisonalen bis klimatologischen Zeitskalen gedacht ist. Zum Beispiel sagen die Daten von UA-ICON (ECHAM6) aus freien Modellläufen eine unrealistisch hohe Anzahl von SSWs pro Jahrzehnt voraus. Aufgrund des schwachen Polarwirbels sind die simulierten SSW jedoch von zu geringer Intensität, was die über die Polkappe gemittelte Temperatur und die mittleren zonalen Windanomalien in den mittleren Breiten im Vergleich zu den Beobachtungen betrifft.
Die Klimatologie und die Variabilität der stratosphärischen Winterzirkulation in der nördlichen Hemisphäre (NH) verbessern sich erheblich, wenn ICON und UA-ICON mit dem Physikpaket für die numerische Wettervorhersage (NWP) angewendet werden. Das NWP-Physikpaket ist zwar technisch für UA-ICON implementiert, aber nicht gut auf die obere Mesosphäre/untere Thermosphäre (UMLT) abgestimmt. Dies betrifft z.B. die Temperaturen in den sommerlichen Mesopausenregionen auf beiden Hemisphären, die viel zu warm sind, oder die zonalen mittleren Windstrukturen in der unteren Thermosphäre, die die Windumkehrungen von West- zu Ostwind im Winter und umgekehrt im Sommer nicht zeigen.
Diese Probleme werden hauptsächlich durch eine Unterrepräsentation des nicht-orographischen Schwerewellenwiderstands (NGWD) verursacht, der mit der Parametrisierung nach Warner und McIntyre implementiert wurde. Der orografische Schwerewellenwiderstand (OGWD), der mit einer Parametrisierung auf der Grundlage von Lott und Miller implementiert wurde, wirkt hauptsächlich in der Stratosphäre, aber die Abstimmung des OGWD beeinflusst auch leicht die Temperaturen in der Mesopause. Durch die Neuabstimmung des GWD werden die UMLT-Klimatologie und die stratosphärische Wintervariabilität der NH deutlich verbessert.
Mit diesem abgestimmten UA-ICON-Setup wird ein 20-jähriger freier Lauf simuliert, und es wird ein Vergleich zwischen den MLT-Gezeiten von UA-ICON mit denen des klimatologischen Gezeitenmodells der Thermosphäre (CTMT) und SABER-Temperaturbeobachtungen vorgestellt.