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Besuch des Botschafters Perus

Globale Forschung und internationale Verbindungen

Kühlungsborn, 09.09.2020

Am 9. September hat der Peruanische Botschafter Elmer Schialer das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP) besucht. Kühlungsborn liegt auf 54° N, Lima auf 12° S – was ist die Verbindung? Tatsächlich ist es die Physik, speziell die Atmosphärenphysik. “Das IAP erforscht die mittlere Atmosphäre, ihren Zustand und ihre Dynamik, die nur als globales System verstanden werden kann.”, so der IAP-Direktor Prof. Franz-Josef Lübken. Dazu wurde in den letzten Jahren das modulare Messsystem SIMONe entwickelt (englisch: Spread-spectrum Interferometric multistatic Meteor radar Observing Network), mit dem sich aus miteinander verschalteten Sende- und Empfangsstationen dreidimensionale Windfelder in 75 - 105 km Höhe bestimmen lassen. Diese Windfelder geben Auskunft über die globale Zirkulation, die regional spezifisch ist. So liegt zum Beispiel ein SIMONe-Feld in Kühlungsborn, am Rande des stratosphärischen Polarwirbels. Es läuft dort seit einigen Jahren, wie Projektleiter Prof. Jorge Luis Chau berichtet. Er war vor seinem Wechsel ans IAP Direktor des Jicamarca Radio Observatory nahe Lima – eines mächtigen Radarsystems am geomagnetischen Äquator. Dort wurde nun auch ein SIMONe-Feld platziert. Dessen Inbetriebnahme erfolgte fast zeitgleich mit SIMONe-Argentinien, das sich bis 52° S erstreckt. Dort ist die Besonderheit die Nähe zu den Anden – eines sogenannten hot spots für bis in die obere Atmosphäre vordringende Gebirgswellen. Somit ist also Peru ein Teil des globalen Forschungsprogramms des IAP. Die damit einhergehenden vielfältigen Reisen und Transporte waren Botschafter Schialer nicht entgangen. Abgesehen davon stellte sich heraus, dass er auch Physik studiert hat und somit ein persönliches Interesse an Wissenschaft und Technik mitbrachte. Was die globale Forschung und entsprechende internationale Verbindungen bestens zusammenfügte.

Das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP) ist eines der deutschen Zentren für die Erforschung der mittleren Atmosphäre und in weltweite Kooperationen eingebunden. Es hat seinen Hauptsitz im Ostseebad Kühlungsborn, eine Außenstelle in Juliusruh und beteiligt sich maßgeblich an einem Observatorium in Nordnorwegen (ALOMAR). Als An-Institut der Universität Rostock ist das IAP fester Bestandteil des Lehrprogramms in Physik. Am IAP sind ca. 90 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Es betreibt eine gleichstellungs- und familienorientierte Personalpolitik und ist durch das Audit "berufundfamilie" zertifiziert.

Kontakte: Direktor Prof. Franz-Josef Lübken luebken@_we_dont_like_spam_iap-kborn.de, Projektleiter Prof. Jorge L. Chau chau@_we_dont_like_spam_iap-kborn.de