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IAP NLC-Kameras

Kamera-Netzwerk zur automatisierten Beobachtung von leuchtenden Nachtwolken

Die räumliche Ausdehnung sowie die horizontale Struktur von leuchtenden Nachtwolken (NLC) auf kontinentalen sowie kleinen Skalen wird durch die Kombination der Kameras in Europa beobachtet. Insbesondere wird die südliche Ausdehnung der NLC untersucht um die Frage zu klären, ob und wie häufig die NLC bis in niedrige Breiten vordringen. Motivation sind insbesondere neueste Modellergebnisse, die unerwartet die Ausdehnung bis in niedrige Breiten (ca. 40°N) vorhergesagt haben. Darüber hinaus sollen die Beobachtungen von NLC mit den Kameras mit den Beobachtungen unserer Lidar-Instrumente in Kühlungsborn und auf ALOMAR kombiniert werden, um der Frage nach der Quelle der kurzzeitigen / kleinskaligen Variationen in NLC nachzugehen.

Die Bilder finden Sie hier.

Methode

Das IAP hat ein automatisiertes Kamerasystem bestehend aus hochauflösenden Digitalkameras (Canon Powershot G6 & G10; Canon EOS 450D & 550D) und einem Computer zur Steuerung der Kamera entwickelt. Für die automatisierte Beobachtung des Himmels in der Dämmerungsperiode wurde eine Steuersoftware entwickelt, die es erlaubt den enormen dynamischen Umfang des Himmelsleuchtens abzudecken. Die aufgenommenen Bilder werden nahezu in Echtzeit per Internet an das IAP gesendet und archiviert.

Ergebnisse

Die unerwarteten Vorhersagen des LIMA-Eis Modells, dass NLC auch in niedrigen Breiten auftreten können, wurden bestätigt. Die erstmalige Beobachtung einer NLC in den Morgenstunden des 29.06.2006 von den Pyrenäen aus, sowie die wiederholte Beobachtung am 22.07.2006 sowie im Sommer 2007 zeigt eindeutig, dass das Modellergebnis in dieser Hinsicht stimmt.

In Kombination mit den Lidar- und Radarmessungen auf ALOMAR wurde die Beobachtung einer NLC mit unserer Kamera in Trondheim genutzt, um die Startentscheidung zweier Höhenforschungsraketen während der ECOMA/MASS Kampagne zu treffen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • M. Gerding, G. Baumgarten, M. Zecha, F.-J. Lübken, K. Baumgarten und R. Latteck, On the unusually bright and frequent noctilucent clouds in summer 2019 above Northern Germany, J. Atmos. Solar-Terr. Phys., 217, doi:10.1016/j.jastp.2021.105577, 2021.
  • G. Baumgarten und D. C. Fritts, Quantifying Kelvin-Helmholtz instability dynamics observed in Noctilucent Clouds: 1. methods and observations, J. Geophys. Res., 9324–9337, doi:10.1002/2014JD021832, 2014.

Ansprechpartner

Kameranetzwerk

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