Dr. Kenneth Obenberger (US Air Force Research Lab., USA) "Meteor Radio Afterglows: Observations and Theory"
Dr. Kenneth Obenberger (US Air Force Research Lab., USA) hält am 9. Juni 2022 im IAP-Kolloquium einen Vortrag zum Thema "Meteor Radio Afterglows: Observations and Theory".
Der Vortrag wird sich auf Folgendes konzentrieren: Im Jahr 2014 haben wir entdeckt, dass gelegentlich helle Meteore ein lang anhaltendes (>10 s), breitbandiges Radio-Nachleuchten im HF- und VHF-Band erzeugen. Wir nennen diese Ereignisse Meteor-Radio-Nachleuchten (MRAs). Die erste Entdeckung wurde mit Hilfe der bildgebenden Fähigkeiten des Long Wavelength Array (LWA) Radioteleskops in New Mexico gemacht, aber neuere Ergebnisse des Low Frequency Array (LOFAR) zeigen, dass MRAs auch in Europa entdeckt werden können. Obwohl wir in der Lage sind, viele der physikalischen Parameter zu charakterisieren, haben wir immer noch kein klares Bild davon, was die Radioemission verursacht. In jüngster Zeit haben wir jedoch einen vielversprechenden Emissionsmechanismus untersucht, der als resonante Übergangsstrahlung bekannt ist. Dabei erzeugen suprathermische Elektronen, die sich durch die steilen Dichtegradienten eines turbulenten Plasmas bewegen, die Emission aufgrund der dramatischen Änderungen der lokalen Lichtgeschwindigkeit. Diese Theorie erfordert eine Quelle suprathermischer Elektronen, was uns dazu veranlasst hat, die Möglichkeit zu untersuchen, dass negativ geladene meteorische Staubteilchen bei ihrer Oxidation heiße Elektronen ausstoßen könnten. Es gibt Hinweise darauf, dass MRAs mit optisch-chemischer Lumineszenz (persistent trains) einhergehen, ein Phänomen, das wahrscheinlich durch dieselben oder ähnliche Reaktionen angetrieben wird