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Marco Antonio Milla Bravo: Institutskolloquium am 26. Januar

Marco Antonio Milla Bravo spricht auf dem Institutskolloquium am 26. Januar über "Senkrecht zu B inkohärente Streuradaruntersuchungen am magnetischen Äquator":

Das Spektrum des inkohärenten Streuradars (ISR), das mit senkrecht zum geomagnetischen Feld (B) ausgerichteten Antennenstrahlen gemessen wird, ist sehr schmal, viel schmaler als das Spektrum, das abseits der senkrechten Richtung gemessen wird. Diese besondere Eigenschaft des inkohärenten Streuspektrums wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Autoren untersucht, um ein genaues Spektralmodell für Ionosphärenbeobachtungen zu entwickeln und auch um Plasmaparameter zu schätzen. Mit dem 50-MHz-Inkohärenzradar des Jicamarca-Radioobservatoriums ist es beispielsweise möglich, die vertikalen Plasmadriften in der F-Region anhand von ISR-Messungen senkrecht zur B-Region sehr genau zu bestimmen. In jüngerer Zeit wurden mit dem AMISR-14-Radar, ebenfalls in Jicamarca, neue inkohärente Streuungsradarbeobachtungen durchgeführt. Das AMISR-14-System arbeitet bei 445 MHz und kann Pulse mit einer nominalen Spitzenleistung von 224 kW abgeben. Unter Verwendung einer Standardkonfiguration mit langen Pulsen wurden Spektralmessungen im F-Bereich durchgeführt. Wenn das Spektrum senkrecht zu B ausgerichtet ist, zeigt es eine relativ schmale Form mit einer spektralen Breite in der Größenordnung von einigen kHz. Interessanter ist, dass auch spektrale Spitzen bei Frequenzen um die untere Hybridschwingung herum entdeckt wurden. Im Rahmen des Kolloqiums werden einige der Experimente beschrieben, die in Jicamarca durchgeführt wurden, um die Beobachtungen der inkohärenten Streuung senkrecht zu B zu erhalten. Außerdem werden die Bemühungen zur Modellierung der Spektralmessungen unter Anwendung eines Coulomb-Kollisions-Spektralansatzes für inkohärente Streuung beschrieben.