Prof. Christian von Savigny (Institute of Physics, University of Greifswald) Volcanic impact on atmosphere and climate: results from the DFG research unit VolImpact (FOR 2820)
Prof. Christian von Savigny (Institut für Physik, Universität Greifswald) wird am 21. April um 10:00 Uhr im IAP-Kolloquium einen Vortrag zum Thema "Volcanic impact on atmosphere and climate: results from the DFG research unit VolImpact (FOR 2820)" halten.
Er wird darüber sprechen, dass Vulkanausbrüche auf Zeitskalen von einigen Jahren bis zu einem Jahrzehnt einer der wichtigsten Treiber des Klimawandels sind. Die Untersuchung der Auswirkungen von Vulkanausbrüchen ermöglicht ein besseres Verständnis der Reaktion des Klimasystems auf Störungen. Im Rahmen der von der DFG geförderten Forschergruppe VolImpact (FOR 2820) untersuchen wir in fünf Projekten verschiedene Aspekte von Vulkanausbrüchen auf Atmosphäre und Klima, z.B. (1) die anfängliche Entwicklung von Vulkanfahnen auf Zeitskalen von Stunden bis zu einigen Tagen, (2) die Entwicklung von vulkanischen Aerosolschichten in der Stratosphäre, (3) die Wechselwirkungen von vulkanischen Aerosolen und troposphärischen Wolken, (4) dynamische und thermische Effekte von Vulkanausbrüchen auf die mittlere Atmosphäre sowie (5) vulkanische Effekte auf den Wasserkreislauf.
In diesem Vortrag wird zunächst ein kurzer Überblick über die vulkanischen Auswirkungen auf das Erdsystem gegeben, gefolgt von ausgewählten wissenschaftlichen Ergebnissen aus der ersten Phase von Volimpact. Eine wichtige Erkenntnis betrifft die Entwicklung der Partikelgröße von stratosphärischen Sulfataerosolen nach Vulkanausbrüchen. Im Gegensatz zu früheren Erwartungen nimmt die mittlere Größe stratosphärischer Sulfataerosole nach vielen Eruptionen ab, was wichtige Auswirkungen auf die chemischen und Strahlungseffekte der Eruptionen hat. Der Vortrag befasst sich auch mit möglichen thermischen Auswirkungen von Vulkanausbrüchen auf die Mesosphäre und die Mesopausenregion. Es werden erste Simulationen mit der ICON-Version für die obere Atmosphäre mit idealisiertem vulkanischem Antrieb vorgestellt, die eine signifikante Erwärmung der Mesopausenregion zeigen, die durch Schwerewellen-getriebene vertikale Kopplung vermittelt wird. Wir haben auch ungewöhnliche optische Phänomene untersucht, die manchmal nach Vulkanausbrüchen auftreten, wie zum Beispiel das seltene Auftreten von blauen oder grünen Sonnen. Alle in früheren Studien vorgeschlagenen möglichen Mechanismen, die zu blauen/grünen Sonnen führen, wurden untersucht. Die wahrscheinlichste Ursache ist nach wie vor eine anomale Aerosolstreuung durch eine entsprechend geformte Aerosolgrößenverteilung. Schließlich werden frühere Versuche, die optische Dichte von Aerosolen anhand von Farben in historischen Gemälden abzuschätzen, kritisch überprüft.