LITOS in Skandinavien
Konzertierter Messeinsatz zur Multi-Skalen-Analyse abgeschlossen
Kühlungsborn, 03.02.2016
„Die LITOS-Kampagne war ein voller Erfolg“ - das berichten übereinstimmend die 12 IAP-Wissenschaftler, die gerade von ihrem Messeinsatz in Norwegen und Schweden zurückkehren. LITOS steht für Leibniz Institute Turbulence Observations in the Stratosphere, an dem auch der Doktorand Jens Söder forscht. „Wir konnten sechs mit Turbulenzsensoren bestückte Ballonsonden von den Stationen Andenes und Kiruna starten und haben die Sensoren wieder bergen können. Das hatten wir bei dem Wind und der arktischen Umgebung nicht erwartet. Wir mussten sogar die Telemetrieantenne am Boden festfrieren, damit sie nicht wegfliegt.“ Diese LITOS-Sonden erreichten meist zwischen 20 und 30 km Höhe und konnten somit die Tropopausenregion und die in diesem Jahr ungewöhnlich kalte untere Stratosphäre erfolgreich untersuchen. Vom 13. Januar bis 2. Februar 2016 waren diese speziellen Messungen von einer Vielzahl weiterer Instrumente begleitet: es wären das hochauflösende Radarsystem MAARSY (Middle Atmosphere Alomar Radar System) zu nennen, die Lidare des ALOMAR (Arctic Lidar Observatory for Middle Atmosphere Research), in schneller Folge gestartete operationelle Radiosonden sowie vom DLR durchgeführte Flüge mit der Falcon. „Der Winter der Nordhemisphäre ist dynamisch sehr interessant.“, so Direktor Prof. Franz-Josef Lübken zur Motivation. „Deshalb haben wir einen konzertierten Messeinsatz geplant, der den Winter mit einer Vielzahl von Instrumenten abdeckt. Ziel ist es, Skalen bis hinunter in den Zentimeterbereich systematisch zu vermessen, um die relevanten Wellen- und Turbulenzprozesse zu erfassen. Das wurde mit LITOS verwirklicht.“ Die Auswertung der Daten dazu kann nunmehr beginnen.
Die LITOS-Messungen fanden im Rahmen von internationalen Feldmesskampagnen statt und wurden u. a. durch das ROMIC-Projekt METROSI (MEsoscale processes in TROposphere - Stratosphere Interaction) unterstützt - weitere Informationen auf < https://romic.iap-kborn.de/ >
Kontakt: Direktor Prof. Franz-Josef Lübken luebken@iap-kborn.de