Spontanes Ungleichgewicht
Arbeitstreffen von Wissenschaftlern aus Deutschland und der Schweiz
Kühlungsborn, 14.10.2016
Ein Prozess, der zu Schwerewellen in der mittleren Atmosphäre führt, ist deren Abstrahlung aus dem spontanen Ungleichgewicht. Das sind Situationen, in denen sich die Strömung aus sich selbst heraus, also ohne äußere Störungen, aus dem Kräftegleichgewicht bringt. Wie genau die Dynamik in solchen Fällen abläuft und welche Implikationen sich daraus für die allgemeine Zirkulation ergeben – das sind ungeklärte Fragen. Sie werden im Rahmen einer DFG-Forschergruppe mit numerischen Modellen, Laborexperimenten, Beobachtungsdaten sowie statistischen Methoden untersucht. Dazu tauschten sich zehn Spezialisten von der Goethe-Universität Frankfurt, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus/Senftenberg, der Universita della Svizzera Italiana Lugano (Schweiz) sowie dem IAP im Rahmen eines Arbeitstreffen am 12./13.10.2016 in Kühlungsborn aus. Nach Einschätzung des Projektsprechers Uwe Harlander (BTU) „haben sich durch die gemeinsame statistische und physikalische Auswertung von Simulationen und Experimenten neue Erkenntnisse ergeben, die nun in eine Reihe von Veröffentlichungen eingehen“.
Der Projekt “Spontanes Ungleichgewicht” ist Bestandteil der von der DFG geförderten Forschergruppe MSGWaves (MultiScale Dynamics of Gravity Waves), in der zehn Institute zusammenarbeiten. Ziel ist, die Dynamik von Schwerewellen besser zu verstehen und entsprechend in Wetter- und Klimamodellen zu berücksichtigen. Das Projekt läuft seit Dezember 2014 - weitere Informationen sind auf der Webseite < https://ms-gwaves.iau.uni-frankfurt.de/index.php/projects/si > zu finden.
Kontakt: Direktor Prof. Franz-Josef Lübken luebken@iap-kborn.de