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Second FISAPS Workshop

Aktuelle Fragen der atmosphärischen Turbulenz erörtert

Kühlungsborn, 09.11.2018

Wenn ein Flugzeug plötzlich durchgeschüttelt wird oder sich warme mit kalten Luftmassen vermischen – dann spielt Turbulenz eine Rolle. Wie sie sich genau vermessen lässt oder wie sie sich im Zuge des globalen Wandels ändert – das waren Themen des Arbeitstreffens zu feinskaligen atmosphärischen Prozessen und Strukturen (FISAPS), das vom 6. bis 8. November im Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik
stattfand.

35 Fachwissenschaftler aus Deutschland, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Südkorea, Indien, Australien, Japan und Großbritannien sind zusammengekommen, um aktuelle Fragen der atmosphärischen Turbulenz zu erörtern. Diese sich im Bereich von Sekunden und Zentimtern sehr schnell ändernden Größen vor Ort zu erfassen geht nur mit hochempfindlicher Instrumentierung, die auf einen geeigneten Träger (zum Beipiel Flugzeug oder Ballon) montiert sein muss. Speziell wurde diskutiert, wie sich verschiedene Einzelaktivitäten auf internationaler Ebene zusammenführen lassen. So wurde vereinbart, dass demnächst der am IAP entwickelte ballongetragene Turbulenzsensor zusammen mit Instrumenten der Universität von Colorado zum Einsatz kommen soll. Schließlich möchte man lokale Prozesse auch in globale Zusammenhänge einordnen. So ist die Frage, ob sich in 8 bis 10 km befindliche Starkwindbänder und die daran gekoppelte Turbulenz im Zuge des Klimawandels verlagern, auch für Flugzeuge wichtig.

SPARC (Stratosphere-troposphere Processes And their Role in Climate) ist ein Kernprojekt des Welt-Klima-Forschungsprogramms (WCRP). Eine der zahlreichen daraus erwachsenen Initiativen ist FISAPS, das von Marvin Geller (USA), Hye-Yeong Chun (Süd-Korea) sowie Peter Love (Australien) koordiniert wird und in dessen Steuergruppe Franz-Josef Lübken (IAP) Mitglied ist. Die erste Fachtagung fand vor zwei Jahren in Kyoto (Japan) statt.

Das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP) ist eines der deutschen Zentren für die Erforschung der mittleren Atmosphäre und in weltweite Kooperationen eingebunden. Es hat seinen Hauptsitz im Ostseebad Kühlungsborn, eine Außenstelle in Juliusruh und beteiligt sich maßgeblich an einem Observatorium in Nordnorwegen (ALOMAR). Als An-Institut der Universität Rostock ist das IAP fester Bestandteil des Lehrprogramms in Physik. Am IAP sind ca. 90 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Es betreibt eine gleichstellungs- und familienorientierte Personalpolitik und ist durch das Audit "berufundfamilie" zertifiziert.

Kontakt: Direktor Prof. Franz-Josef Lübken luebken@_we_dont_like_spam_iap-kborn.de