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Kleine Skalen im Fokus

Koordinierte Turbulenz-Messungen mit der Universität von Colorado

Kühlungsborn, 20.11.2018

Turbulente Schwankungen der Windgeschwindigkeit oder der Luftdichte auf Skalen von Sekunden und Zentimetern sind kompliziert zu messen, doch von grundlegender Wichtigkeit für die Atmosphärenphysik und die Luftfahrt. In Vorbereitung großangelegter Feldkampagnen stimmen Fachleute des Instituts für Atmosphärenphysik (IAP) und der Universität von Colorado (CU) ihre Messinstrumente ab.

Um turbulente Schwankungen direkt zu vermessen, müssen empfindliche Sensoren das Messgebiet durchqueren ohne es zu stören. Dabei kommen bis 20 km Höhe verschiedene Trägersysteme zum Einsatz: Während das IAP mit LITOS (Leibniz Institute Turbulence Observations in the Stratosphere) auf ballongetragene Systeme setzt, benutzt die CU bisher vor allem Drohnen, die bis ca. 5 km Höhe messen können. Unlängst lief an der CU unter der Federführung von Dave Fritts ein Projekt namens HYFLITS (Hypersonic Flight In the Turbulent Stratosphere) an, wofür auch die Expertise des IAP gefragt.So nutzten die US-Wissenschaftler die Gelegenheit eines Workshops am IAP, um anschließend gemeinsame Messflüge durchzuführen. Dazu wurden beide Sensoren in eine gemeinsame Ballon-Gondel integriert. Dies ermöglicht den direkten Vergleich der verschiedenen Instrumente und Auswertungsmethoden in der Troposphäre und Stratosphäre. „Eine methodisch und physikalisch interessante Untersuchung“, freut sich LITOS-Projektleiter Michael Gerding. Somit wird am IAP eine wesentliche Vorarbeit für die Routine-Messungen im Rahmen von HYFLITS geleistet.

LITOS ist ein Projekt des IAP < https://www.iap-kborn.de/forschung/abteilung-optische-sondierungen-und-hoehenforschungsraketen/instrumente-und-modelle/ballongetragene-turbulenzmessung-mit-litos >, HYFLITS < https://www.colorado.edu/iriss/research/hyflits > ist mit einem Multidisciplinary Research Program of the University Research Initiative (MURI)  gefördert

Das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP) ist eines der deutschen Zentren für die Erforschung der mittleren Atmosphäre und in weltweite Kooperationen eingebunden. Es hat seinen Hauptsitz im Ostseebad Kühlungsborn, eine Außenstelle in Juliusruh und beteiligt sich maßgeblich an einem Observatorium in Nordnorwegen (ALOMAR). Als An-Institut der Universität Rostock ist das IAP fester Bestandteil des Lehrprogramms in Physik. Am IAP sind ca. 90 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Es betreibt eine gleichstellungs- und familienorientierte Personalpolitik und ist durch das Audit "berufundfamilie" zertifiziert.

Kontakte: Direktor Prof. Franz-Josef Lübken luebken@_we_dont_like_spam_iap-kborn.de