IAP erweitert Radarsystem in Nordnorwegen
Im Juni 2024 hat das IAP erfolgreich ein neues abgesetztes Radar-Empfangsfeld auf der Insel Langoya in der Nähe der Ortschaft Sto fertiggestellt. Dieses Empfangsfeld ist Teil des MAARSY3D-Projektes und ergänzt das bestehende Middle Atmosphere Alomar Radar System (MAARSY), das auf der benachbarten Insel Andoya betrieben wird.
MAARSY ist ein Instrument zur Erforschung der Mesosphäre, insbesondere im Höhenbereich von 50 bis 120 Kilometern. Bisher arbeitete das System fast ausschließlich in einer monostatischen Konfiguration und maß Parameter entlang des Radarstrahls. Mit dem neuen Empfangsfeld, das aus 96 Antennen besteht und etwa 55 Kilometer entfernt von MAARSY positioniert ist, wird es nun möglich, hochaufgelöste bistatische-Messungen von Zielen in der Mesosphäre durchzuführen. Dies erlaubt eine präzisere Untersuchung von räumlichen Unregelmäßigkeiten und Tracern in der Atmosphäre.
Das neue Empfangsfeld ergänzt die aktiven monostatischen Radarexperimente von MAARSY zur Untersuchung von Radarechos in der Mesosphäre und unteren Thermosphäre, wie z.B. polaren mesospherischen Sommer-Echos (PMSE) und Meteoren. Es ist der erste abgesetzte Empfänger des MAARSY3D-Projektes und wird anfänglich zur Erprobung des Konzepts in Zusammenarbeit mit dem vergleichbaren Instrument KAIRA am Standort Kilpisjärvi der Universität Oulu in Finnland genutzt.
Das Leibniz Institut für Atmosphärenphysik freut sich über die erfolgreichen Fortschritte und die zukünftigen Möglichkeiten, die das MAARSY3D-Projekt bietet.
Foto: IAP/Ralph Latteck
Das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP) ist eines der deutschen Zentren für die Erforschung der mittleren Atmosphäre und in weltweite Kooperationen eingebunden. Es hat seinen Hauptsitz im Ostseebad Kühlungsborn, eine Außenstelle in Juliusruh und beteiligt sich maßgeblich an einem Observatorium in Nordnorwegen (ALOMAR). Als An-Institut der Universität Rostock ist das IAP fester Bestandteil des Lehrprogramms in Physik. Am IAP sind ca. 80 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Es betreibt eine gleichstellungs- und familienorientierte Personalpolitik und ist durch das Audit "berufundfamilie" zertifiziert.
Kontakt: Direktorin Prof. Claudia Stolle cstolle@iap-kborn.de